Unterschiede zwischen Topf- und Ballenpflanzen
Viele Kunden fragen sich, was eigentlich der Unterschied zwischen Topfpflanzen (auch Conainerpflanzen genannt) und Ballenpflanzen (bzw. Pflanzen am Ballen) ist. Nachstehend versuchen wir die wichtigsten Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten aufzulisten.
Gleich einleitend die wichtigste Gemeinsamkeit: Baumschulpflanzen im Topf als auch am Ballen sind für die Auspflanzung im Garten gedacht und unterscheiden sich nur in der Art der Kultivierung also wie sie hergestellt oder herangezogen werden.
Wie entsteht eine Pflanze?
Die meisten Gehölze, Bäume und Sträucher finden Ihren Anfang in einer sogenannten Jungpflanze. Diese Jungpflanze wird von spezialisierten Betrieben hergestellt, in dem man zum Beispiel Stecklinge von Mutterpflanzen nimmt und diese bewurzeln lässt, oder Samen säht und wartet bis eine kleine Pflanze heranwächst. Je nach Gattung kann es bereits in diesem Stadium zu Veredelugen kommen. Die meisten Veredelungen (falls erforderlich) finden jedoch in der produzierenden Baumschule statt.
Sobald die Baumschule die Jungpflanzen in Empfang nimmt, werden diese ausgepflanzt. Dies kann entweder im Topf (Container) als auch am Feld (Acker) geschehen um die Pflanze zur gewünschten Größe heranwachsen zu lassen.
Entscheidet sich die Baumschule für die Container also Topfkultur wird eben die Jungpflanze im entsprechenden Kulturtopf in ein Pflanzsubstrat gesetzt und die Pflanzen werden schön formiert auf eine sogenannte Kulturfläche gestellt, wo sie regelmäßig gegossen, gedüngt und gepflegt werden. Im Bedarfsfall kann die Pflanze im Laufe der Zeit in einen größeren Topf umgeschult werden.
Ist die Pflanze dann lieferbereit, wird diese im Kulturtopf ausgeliefert. Bei der Pflanzung entfernt der Kunde den Topf und setzt die Pflanze in den Mutterboden im Garten.
Bei der Ballenkultur ist es ähnlich! - Hier werden die jungen Pflanzen am Feld ausgepflanzt und regelmäßig bewässert, gedüngt und bei Bedarf zurückgeschnitten. Damit die Pflanzen nicht zu viele und zu verzweigte Wurzeln bilden, werden auch hier regelmäßige Maßnahmen getroffen, um dies zu verhindern. In der Fachsprache spricht man vom "Unterschneiden". Das bedeutet das die Wurzeln regelmäßig mit speziellen Geräten eingekürzt werden oder die Pflanze "umgeschult" wird. Das bewirkt zum einen das die Wurzeln nicht zu groß für eine Ernte werden aber dass sich auch weitere Wurzeln und vor allem feine Wurzeln bilden.
Wird die Pflanze dann letztendlich benötigt, fährt der Gärtner aufs Feld und gräbt diese defacto aus. Bei kleinen Pflanzen oftmals per Schaufel also per Hand und bei großen Solitärpflanzen und Bäumen mit speziellen Erntegeräten also mit Maschinen.
Um zu gewährleisten, dass die Erde an den Wurzeln verbleibt, wird mit Hilfe von Jute oder Metallkörben (kommt auf die Ballengröße an) ein Wurzelballen geformt. Dies ist dann der Wurzelballen.
Wird diese Pflanze dann im Garten eingesetzt, nimmt man die Pflanze samt Ballen und positioniert den Ballen im Pflanzloch. Die Pflanze kommt fertig vorbereitet an und muss nur noch entsprechend gepflanzt werden.
VORTEILE TOPFGEWACHSENE PFLANZEN:
- keine abgetrennten Wurzeln durch das Ausgraben
- leichter Transport
- kein Stress bei der Pflanzung - Man hat viele Wochen Zeit, um Topfpflanzen letztendlich in die Erde zu bringen, da diese im Topf alles bekommen was sie benötigen und auch dort auch großgezogen wurden. Achtung nicht im Topf überwintern da winterharte Pflanzen nur im ausgepflanzten Zustand auch wirklich 100% winterhart sind.
- leichte Pflege bis zur Pflanzung (giesen und aufstellen im Garten)
- kein Ausfall nach der Pflanzung zu erwarten, da die Pflanze im Topf kultivert wurde und kurz vor der Pflanzung nichts an den Wurzeln getan wurde. Die Umpflanzung selbst ist ein Zugewinn für die Pflanze, da sie ja danach sogar mehr Platz hat.
- Oft ganzjährig erhältlich und somit kann ein Gartenprojekt unabhängig von hohen Außentemperaturen oder anderen Gründen die eine Grabung von Pflanzen verhindern würden ausgeführt werden.
NACHTEILE TOPFGEWACHSENE PFLANZEN:
- oftmals etwas schmäler oder kleiner wie die gleichen Pflanzen am Ballen (holt die Pflanze aber im ausgepflanzten Zustand wieder auf) Hintergrund: Die Pflanze am Acker hatte an den Wurzeln mehr Platz zu wachsen und bildet somit einen größeren Körper aus.
- je nach Sorte manchesmal etwas teurer, da die Kulturführung im Container aufwendiger ist. Trifft aber nicht auf alle Pflanzen zu.
VORTEILE VON BALLENPFLANZEN:
- oftmals "buschigere" Pflanzen bei der Auslieferung, da mehr Platz am Acker als im Topf
- oftmals günstigerer Preis / Achtung ist jedoch nicht bei allen Pflanzen so!
- Kein Einsatz von zusätzlichem Torf, da am heimischen Feld gewachsen.
- Kein Einsatz von Kunststofftöpfen bzw. Materialien die letztendlich wiederverwertet werden müssen.
NACHTEILE VON BALLENPFLANZEN:
- Können nicht ganzjährig gegraben werden
- Aufwendigerer Transport
- Ballenpflanzen sollten nach der Lieferung binnen 1 Woche gepflanzt werden, damit diese keinen Schaden nehmen.
- Geringe Ausfallsquote von 1-2% von Pflanzen die nicht anwachsen (Keine Sorge! Bei Ballenpflanzen gewähren wir eine 6 monatige Anwuchsgarantie, wenn alle Schritte beachtet werden! Diese Schritte sind: Pflanzeitpunkt, Vorbereitung, Pflanzung, Anwuchsmittel, Wässerung und Düngung - Bitte unsere Pflanzanleitung beachten!)
- Oftmals sehr schwer, wenn es sich um größere Pflanzen oder Bäume handelt, da der Wurzelballen so dimmensioniert werden muss, um das Anwachsen zu gewähleisten. Da Erde sehr schwer wiegt, können potente Solitärpflanzen schnell mal 100-200kg wiegen. Bei XXL Bäumen sind auch Gewichte bis 500kg keine Seltenheit.
WURZELNACKTE PFLANZEN
Wirzelnackte Pflanzen sind im Privatengarten nicht so geläufig und kommen nur in einigen Bereichen vor. Der größte Vorteil ist der günsitge Preis. Bei wirklich großen Projekten ist es möglich auf Pflanzen zurückzugreifen welche in dieser Kulturform gezogen wurden. Die wichtigsten Beispiele sind: Liguster und Hainbuche. Wir beraten Sie gerne!